Ryukyu Kempo

Ryūkyū Kempo (琉球拳法) ist ein allgemeiner Ausdruck für alle Formen des Karate des Ryukyu Inseln im südlichen Archipel der japanischen Inselkette. Speziell bezogen auf die besonderen Stile die mit Taika Seiyu Oyata und in den USA mit George Dillman, verbunden sind.

S. Oyata ist der Urheber für die Nutzung der Bezeichnungen: Ryukyu Kempo, Kyusho Jitsu und Tuite Jitsu. Der Name Ryukyu Kempo wurde vom berühmten amerikanischen Kampfkünstler George A. Dillman übernommen, der seine eigene Version von Oyata´s Stil kreierte und durch weltweite Seminare und Publikationen förderte. Dies veranlasste Oyata seinen Stil in “Ryu te” umzubenennen. Die internationale Organisation “Oyata Shin Shu Ho” betrachtet er gemeinsam mit seinen Langzeitschülern als sein Erbe dieser Kampfkunst. Oyata´s Ryukyu Kempo unterrichtete Schläge und Abwehren in Nahdistanz als auch Eigenkreationen aus Hebeln und Befreiungstechniken (tuite-jtsu) sowie fortgeschrittene Schlagtechniken (kyusho-jitsu). Es gibt zwölf Kata (mit offener Hand) und eine Anzahl traditioneller Waffen (Kobudo) aus Okinawa. Schüler*innen trainern auch das sog. “Bogu Kumite”, ein Kampftraining in Schutzkleidung das von Oyata und seinem Lehrer Shigeru Nakamura iniziert wurde. Es haben sich meherer Seitenlinien des Ryukyu Kempo entwickelt, z.B. durch Seikichi Odo, Nachfolger einer von Oyata´s Instruktoren. Shigeru Nakamura hatte seine eigene Organisation namens Ryūkyū Hon Kenpo.

Die zwölf Kata des Ryukyu Kempo, die wir trainieren:

Naihanchi Shodan, Naihanchi Nidan, Naihanchi Sandan, Tomari Seisan, Pinan Shodan, Pinan Nidan,

Pinan Sandan, Pinan Yondan, Pinan Godan, Passai, Kusanku, Niseishi.

Dillman´s method of pressure point fighting

Dillmans Version dieser Kampfkunst, die er Ryukyu Kempo Tomari-te nennt, hat weltweite Anhänger*innen. Seine Kunst ist für die leichte Berührung der Nervendruckpunkt-KO´s bekannt. Sie wird auch oft von Schülern*innen anderer Kampfkünste praktiziert. Es unterstützt das Verständnis für die Anwendungen ihrer Formen. Es gab und gibt Kontroversen über seine weit über die körperliche Techniken hinausgehende Methoden den menschlichen Körper zu beeinflussen. No-touch-knock-outs, Kiai-knock-outs, arbeiten mit Farben und Tönen sind immernoch Thema heftiger Diskussionen. Bis vor wenigen Jahren hielt er im früheren Trainings Camp von Muhamed Ali in Deer Lake/Pa, ein guter Freund Dillman´s, jährlich einen einwöchigen Lehrgang. Dort versammelten sich hochrangige Kampfkünstler*innen wie auch gewöhnliche Schüler*innen verschiedener Kampfkünste der ganzen Welt.

Prof. G. Dillman (10. Dan) begann sein Kampfkunsttraining 1961 unter Harry G. Smith. Spätere Lehrer und Trainer waren Daniel K. Pai, Robert Trias, Seiyu Oyata, Hohan Soken, Wally Jay, Bruce Lee und Muhammed Ali. Der frühere Militärpolizist war auch für drei Jahre Profiboxer. Das damalige offizielle Karate Magazin bezeichnete G. Dillman als einen der erfolgreichsten Wettkämpfer seiner Zeit. Er war “Instructor of the year” und wurde der erste Kampfkünstler der in die “Berks Hall Sports of Fame” aufgenommen wurde. G. Dillman wurde seinerzeit von S. Oyata zum 7. Dan Schwarzgurt (GM) graduiert. Zwei seiner bekanntesten Schüler und heute selbst Grandmaster sind Chris Thomas – Kyusho Jitsu Kenkyukai (Co-Autor aller Bücher der DKI über Ryukyu Kempo und Kyusho Jitsu) und Dustin Seale – Kyusho Combatives Program.